Mittwoch, 14. August 2013

Du brauchst unbedingt Hilfe!?



"Du brauchst unbedingt #Hilfe!!!" 

Hast Du diesen Satz schon mal gehört oder gesagt? 

Es würde an ein Wunder grenzen, wenn nicht. 
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Hier ein paar Gedanken & #Anregungen zur #Inspiration zum Wunschthema von Angie Ap, die fragte:

"Wie hilft man nahen Menschen, die Hilfe brauchen- aber keine wollen... und trotzdem brauchen?"

Im Grunde gibt die Formulierung der Frage, bereits genug Anhaltspunkte zur Klärung... doch vorab ein paar Überlegungen.
(Der Lesbarkeit halber in maskuliner Schreibweise, damit Zusätze wie /innen, er/sie nicht stören. Bitte die Damen um Nachsicht  )
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♦ Die helfende Hand ♦
- Wenn der Wunsch zu helfen, das Gegenteil bewirkt -

Das Wohlbefinden von Menschen, die uns sehr nahe stehen, mit denen wir arbeiten oder die uns sehr interessieren, liegt uns naturgegeben sehr am Herzen.
Wir sind in der Regel darum besorgt, dass es ihnen gut geht und möchten ihnen zur Seite stehen, wenn es ihnen nicht so gut geht oder sie Hilfe brauchen.
Das ist zunächst völlig verständlich, biologisch/genetisch so angelegt und schön. Diese Menschen sind oft unsere Familienmitglieder, Lebenspartner, Freunde oder Kollegen und bei engagierten Unternehmern auch Ihre Mitarbeiter. Denn auch in einem Unternehmen, ist das Wohlbefinden der Beteiligten bereits aus ökonomischer und erst recht in menschlicher Sicht sinnvoll, damit der Betrieb reibungslos läuft.

Jedoch gilt es auch hier, wie beim Würzen jeder Speise, das richtige Maß zu finden, damit es allen Beteiligten schmeckt.

Aus psychologischer Sicht, die sich in persönlichem und zwischenmenschlichen Verhalten zeigt, wird das schon etwas komplizierter.
Der eine braucht mehr Salz damit es schmeckt, der andere weniger. Obgleich - wenn wir uns etwas distanzieren und differenziert hinschauen, ist es sehr eindeutig, wer was braucht. (das ist übrigens eines der unzähligen Tools, die wir beim persönlichen Coaching oder auch in der Therapie anwenden)

Wieder zum "scheinbar Hilfsbedürftigen":

Wenn wir nun diesem lieb gewonnenen, betroffenen Menschen helfen möchten, dürfen wir uns einige Fragen stellen, die uns zur richtigen Handlung und Haltung bringen können:

Erkennt der andere, dass er Hilfe braucht?
Kann er das, was ich als Hilfreich sehe, annehmen und umsetzen?
Braucht der andere wirklich Hilfe, oder meine ich dass er sie braucht, weil es mir dann besser geht?
Wenn ich Hilfe anbiete und der andere lehnt sie ab und möchte sie partout nicht, wer braucht dann wirklich Hilfe, um mit der Situation umzugehen?

Der Betroffene, der unserer Ansicht nach Hilfe benötigt, sieht die Notwendigkeit oft gar nicht (Einsicht) oder kann sie gar nicht sehen (Geistige Fähigkeit, Bewusstseinsveränderung, Wahrnehmungsstörungen/-veränderungen) oder möchte aus Gründen, die seinem Wertesystem entgegenstehen, keine Hilfe annehmen oder suchen, wie z.B. aus Scham "Ich bin doch nicht verrückt, Ich darf nicht versagen, Ich muss stark sein/darf keine Schwäche zeigen, Indianer, weinen nicht, Ich will keine Heul-Suse sein, Ich muss funktionieren", usw. (Überzeugungen/Glaubenssätze) oder kann die Veränderung körperlich nicht umsetzen (anatomische Gegebenheiten). Und das sind bei Weitem nicht alle Einflüsse, denn Räumliche Umgebungsvariablen, Umweltbedingungen, sowie Sozial-Gesellschaftliche Moral und Normvorstellungen spielen auch mit.

Das zeigt, auf das wesentliche Reduziert, welche vielfältigen Faktoren bei Verhaltensveränderungen eingreifen und berücksichtigt werden müssen.
Damit Veränderung überhaupt stattfinden kann, und somit auch das Hilfe geben und annehmen können funktioniert, ist es ratsam sich damit einmal ausführlich vertraut zu machen oder es in professionelle Hände zu geben.
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Gute Voraussetzungen für Veränderungen:

Die Erfahrung zeigt einige Zusammenhänge, die förderliche Voraussetzungen für hilfreiche und gewünschte Veränderung darstellen und ein wenig intensive Aufmerksamkeit brauchen.

1.) Erkenntnis/Einsicht:
Ein Missstand muss vom Betroffenen erkannt werden!
Wenn nicht, besteht für ihn keine Notwendigkeit etwas zu verändern.

2.) Wille/Entscheidung:
Der tiefe Wunsch, diesen Missstand zu verändern zu wollen, muss gegeben sein.
Wir können von außen Niemandem sein "Glück" aufzwingen.
[Einzige (auch gesetzliche) Ausnahme ist: Gefahr in Verzug!
Sprich, das physische Leben des Betroffenen ist in Gefahr oder er gefährdet das physische Leben eines anderen Menschen oder eine kriminelle Handlung wird vollzogen - Dann sind wir sogar verpflichtet Erste Hilfe zu leisten und/oder gleichzeitig kompetentere, zuständige Hilfe zu holen!]

3.) Motivation:
... ist oft der enorme Leidensdruck, der Betroffene bewegt etwas zu tun oder der Wille ein Ziel zu erreichen.
Wenn er sich nicht bewegt, ist noch Raum zum Auszuhalten gegeben - es braucht noch Zeit, bis das Fass überläuft und Handlung entsteht.

4.) Kompetenzen:
Der Helfende darf nach seinen eigenen Kompetenzen fragen - ob er überhaupt die Fähigkeit hat zu helfen.
In der Regel gibt es Spezialisten und Experten auf jedem Gebiet, die nicht involviert sind und effektiv helfen können.

5.) Kongruenz:
Der Gleichklang oder die Übereinstimmung von Denken, Fühlen und Handeln.
Der Helfende darf sich auch fragen, ob sein Leben so läuft, als dass er nichts zu verändern hätte. Oder, ob er nur eine Ablenkung beim Helfen sucht, um seine eigenen Probleme zu verdecken oder verdrängen.
Denn der Betroffene, wird selten etwas vom Helfenden annehmen, wovon er glaubt, dass der Helfende es selbst nicht "im Griff" hat.
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Zurück zur Ausgangsfrage:
"Wie hilft man nahen Menschen, die Hilfe brauchen- aber keine wollen... und trotzdem brauchen?"

Kurz und bündig? Gar nicht!
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Denn der andere will die Hilfe offensichtlich und wortwörtlich nicht. Egal, (trotzdem) was ich darüber denke und meine was er braucht.

Auch hier kann können ein paar Fragestellungen dienlich sein:

- Ist meine Annahme tatsächlich wahr? Brauchen sie Hilfe?
- Wer bestimmt/diagnostiziert/urteilt darüber, dass sie Hilfe brauchen?
- Wenn sie keine Hilfe wollen, wie kann ich lernen, das zu akzeptieren?
- Wie kann ich erkennen, dass ich mich im Verantwortungsbereich des anderen bewege?
- Habe ich überhaupt die Fähigkeit tatsächlich zu helfen?
- Darf ich den anderen zur Einsicht zwingen?

Die berühmte Ausnahme auch hier:
Wenn Gefahr im Verzug ist und es geht um Leben & Tod oder es geht um Verunfallte, kriminelle Handlungen oder Schutzbefohlene (Kinder bis 18, Verunfallte Menschen, Gesetzliche Betreuer von Menschen mit geistigem oder seelischem Handicap über die wir Verantwortung übernommen haben)

Nun könnte man sagen: Jemand der seelisch oder geistig gestört ist und mir nahe steht, ist mir schutzbefohlen.
Auch hier die Frage, wer bestimmt über das Leben des anderen?

Denn die generelle Verantwortung, obliegt doch erst mal jedem Erwachsenen selbst und es kratzt an der Würde fast aller Menschen, wenn wir ihnen diese Verantwortung abnehmen möchten und sie zu "Schutzbefohlenen" degradieren.

Was für große Entlastung sorgt:

Wenn wir mit der Situation nicht zurecht kommen, sind wir selbst gefordert Veränderung in unser Leben und unsere Sichtweise zu bringen.
► Love it, change it or leave it ◄
ist hierbei ein hilfreiches und weltbekanntes Credo.
(Change it - meint hier nicht den Menschen, der mit gegenübersteht, zu verändern, sondern die eigene Sichtweise, den Standpunkt oder die Haltung zur Situation.)

Ich könnte noch Seitenlang schreiben... 
Doch hier ist erst mal FIN - ENDE - END
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Ich hoffe, Ihr konntet ein paar nützliche Anregungen und Inspirationen finden. Der Inhalt ist natürlich nicht vollständig, da es keine wissenschaftliche Abhandlung ist, sondern gerade durch meine Finger geflossen.
Es sind u.a. meine eigenen Lebens- und Berufserfahrungen, da Berufe wie z.B.: Coaches, Trainer, Berater, Psychologen, Therapeuten, Ärzte, Kranken-/Altenpfleger, Polizisten, u.v.a, tagtäglich mit dem Thema "Helfen - wollen & können" beschäftigt sind und topfit darin sein müssen zu unterscheiden, wann und bis wohin sie helfen können oder wann sie externe Hilfe holen müssen!

 Ich wünsche Euch stets die kompetenteste, helfende Hand, in der passenden Situation und zum besten Zeitpunkt. Ich habe sie mir geholt, als ich sie brauchte und tue es heute noch, je nach Spezialgebiet und kann es jedem nur Empfehlen.

Denn es gibt immer jemanden, der das was ich brauche, zu dem Zeitpunkt besser kann oder hat.

Und wenn Ihr selbst Hilfe, Unterstützung oder Begleitung zu Veränderungen wünscht, bin ich gerne persönlich für Euch unterwww.vonmenschzumensch.net zu erreichen.

Herzlichst
Mat
Einen traumhaften und eigenverantwortlichen Tag noch

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Das wäre jetzt meine erwünschte "Hilfe"!  ♦

Danke für Eure Unterstützung & Euer Vertrauen.



Sorge Dich nicht - Finde Lösungen mit  www.vonmenschzumensch.net 

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